Das lukrative Geschäft mit den Knöllchen



Verhält sich jemand rechtswidrig, so wird er bestraft. Daran ist nichts auszusetzen, schließlich wollen doch alle, dass sinnvolle Vorschriften befolgt werden. Bei unsinnigen Vorschriften sieht es dann vielleicht schon anders aus, aber das ist ein völlig anderes Thema. Doch die Knöllchen erfüllen neben der Erziehung auch eine ganz andere Rolle. Sie ermöglichen wirklich hohe Einnahmen und die Gemeinden in Polen wissen sehr wohl, diese Möglichkeit auszunutzen. Ein Blitzer kann schließlich für eine Gemeinde ca. 2.000 PLN (etwa 500 €) bringen und das in nur einer Stunde. Rekordverdächtigt ist die Gemeinde Kobylnica, welche im diesen Jahr 2011 dank frei aufstellbaren Fotoraderen 8.000.000 PLN (etwa 2.000.000 €) an zusätzlichen Einnahmen kassieren möchte. Nun konnte man sich damit abfinden, wäre die Folge davon nicht, dass um solche Einnahmen zu erzielen, die Polizei und das Ordnungsamt anstatt für die Sicherheit zu sorgen, die meiste Zeit damit verbringen, diese Fotoradare aufzustellen und zu überwachen, um die Gemeindevorgaben hinsichtlich der zu erzielenden Einnahmen zu erfüllen. Kritisiert wird auch vielfach, dass die Gemeinden lieber weitere Fotoradare aufstellen, anstatt die Straßen zu reparieren und zusätzliche Verkehrsschilder aufzustellen, um so für höhere Sicherheit auf den Straßen zu sorgen.

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